Der Anfang

Im Januar 2006 erfuhr ich, dass ich ADSler bin. In diesen Minuten lief mein Leben wie in einem Film an mir vorbei. Es war wie ein beginnendes Gewitter welches sich drohend aufbaute, aber im Nachhinein befreiend war. Alle Erinnerungen in meiner Kindheit, Jugend, während meiner Ausbildung und Arbeit; die ganzen Schwierigkeiten und Probleme, die unendlich ermüdenden Diskussionen mit allen, zogen an mir vorbei.

Endlich verstand ich die Reaktionen, ob es die eigenen oder die der anderen waren. Auch die meiner sozialen „Umwelt“ wie die von Freunden, Bekannten, meiner Familie sowie Arbeits- oder Schulkollegen. Denn, ursprünglich schob ich alles auf psychologische Erlebnisse und/oder eventuelle Traumata.

Ic hatte mich für die Tiefenpsychologie interessiert, weil ich Antworten finden wollte. Mit der Zeit kam ich drauf, dass irgendwas an der gesamten Situation nicht stimmen konnte. Nur was?!

Es hatte einige Monate gebraucht, bis ich die ganze Tragweite „meines“ ADS begriff. Es gab immer wieder Situationen oder Reaktionen im Leben, die ich (noch) nicht verstanden habe und nicht erklären konnte.

Ein Außenstehender kann sich kaum vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man plötzlich versteht, warum man so ist und warum man so oder so reagiert/agiert.

Kindheit und Jugend