Handwerkliche Arbeiten

Was hat ADHS mit handwerklichen Arbeiten zu tun? SEHR VIEL! Viele ADSler arbeiten sehr gerne manuell/handwerklich, weil sie sehr schnell einen Erfolg ihrer Arbeiten sehen und ihren Fähigkeiten freien Lauf lassen können.

Aller Anfang ist schwer

Es erfordert allerdings sehr viel Einfühlungsvermögen und Geduld seitens des Ausbildners für einen ADSler den richtigen Faden und Gespür zu finden.

Leider machen – so wie das in meiner zweiten Ausbildung als Schreiner/Tischler der Fall warnicht wenige sehr viel Fehler. Sie sind ungeduldig, zeigen kaum oder nur sehr wenig Verständnis und drängen auf schnelle Arbeiten, was bei einem ADSler nicht in dieser Form funktioniert. Hinzu kommt noch der Umstand, dass die Meisten mit dem Wesen eines ADSlers nichts oder nur sehr wenig anfangen können.

ADSler haben in manchen Situationen (Beispiel: Stress in der Schule oder am Arbeitsplatz) ein „skurriles“ Verhalten, was beim Ausbildner oder Arbeitskollegen nicht unbedingt auf Verständnis stößt! Das Resultat? Von Anschreien oder Herumschreien, über minderwertige Arbeiten (Werkstatt kehren, Frühstück für die lieben Kollegen holen usw.) bis hin zum Mobbing sind alle Facetten eines „schönen“ Arbeitslebens dabei.

Ich habe zwar meine zweite Ausbildung als Schreiner fertig gemacht, aber nicht sehr lange in diesem wirklich schönen Beruf gearbeitet. Allein der Umstand, dass Arbeiten mit Holz mich faszinierte, hat mich bewogen durchzuhalten und meine begonnene zweite Ausbildung fertig zu machen. Nach der Ausbildung war ich jahrelang in anderen Berufen tätig. Erst seit dem Hausbau vor einigen Jahren habe ich wieder angefangen, mich für dieses Thema zu interessieren.

ADSler haben verschiedene Möglichkeiten, einen Beruf zu erlernen. Wichtig ist es, sich VORHER lange und intensiv Gedanken zu machen: WAS man lernen bzw. in WELCHEM Beruf man arbeiten möchte und noch viele andere Themen, die diskutiert werden müssen.

Ist man sich als ADSler NICHT SICHER, was man tun sollte oder welche Ausbildung man erlernen sollte, gibt es immer noch die Möglichkeit für ein paar Tage oder Wochen zu schnuppern. Informationen gibt es im Internet oder man in diversen Betrieben. Auch in Schulen kann man sich informieren.

Ist man noch im jugendlichen Alter, hängen die Entscheidungen (leider) sehr oft von den Eltern ab, die unter Umständen gar nicht erkannt haben, dass ihr Kind ADSLer ist und vielleicht sogar ihre eigenen, nicht erfüllten (Berufs)Wünsche in das Kind hinein projizieren.

Es gelingt vielen ADSlern zwar, sich im Arbeitsleben irgendwie (finanziell) über Wasser zu halten, aber richtig glücklich – was die berufliche Ausbildung und Arbeit betrifft – sind sie oft nicht.

In diesem Blog wird in loser Folge über diverse handwerkliche Arbeiten berichtet. Sinn und Zweck ist es zu zeigen, dass ADSLer sehr wohl in der Lage sind, handwerklich etwas auf die Beine zu stellen.

Weitere Informationen findest Du in den Kategorien „Heimwerken“ Viel Freude beim Informieren.

Sensibilität