Ich hätte mir in meinem Leben einiges ersparen können, wenn das ADS in der Jugendzeit erkannt worden wäre. Trotzdem habe ich es intuitiv geschafft in der Schule und im späteren Leben FILTER einzubauen, die mir geholfen haben, viele Schwierigkeiten zu „ertragen“ oder zu umgehen.
Das Schlimmste war allerdings, die Angst vor dem Neuen und/oder Unbekannten zu überwinden und durch diese „enge Gasse“ zu gehen, ohne zu wissen, was einem dahinter erwartet. Um diese „Angst“ zu bewältigen/überwinden, habe ich mir eine virtuelle Welt geschaffen, wo es keine Ängste gab.
Sensibilität / Sprücheklopfer
Sehr viele ADSler sind hypersensibel/hochsensibel. Sie erahnen oder „sehen“ im Voraus viele Situationen. Das wiederum bringt ihnen den (zweifelhaften) Ruf ein „Besserwisser“ zu sein bzw. jemand der sich wichtig machen bzw. immer recht behalten will.
Besonders religiöse Menschen haben den (leider falschen) Eindruck, als stünde man mit einer „dunklen Macht“ in Verbindung. All das verletzt einen ADSler und so zieht er sich noch mehr in seine Welt zurück.
Kunst und Strukturen
Musik in all seinen Variationen hat mich schon immer fasziniert. Künstlerisch sind ADSler sehr kreativ, aber durch ihr Querdenken stehen sie mit Menschen, die in eingefahrenen, traditionellen Bereichen leben, sehr oft im Clinch oder Widerspruch.
Scheuklappendenken, Subjektivität, Fanatismus (auch religiöser) ecken sehr stark bei einem ADSler an! ADSler haben auch mit Vorgesetzten sehr oft Probleme.
Diskussionen
Wie oft führte ich „heiße oder kontroverse Diskussionen„. ADSler können bis zu einem gewissen Grad still sein oder schweigen. Irgendwann platzt es dann doch aus ihm heraus, was in den allermeisten Fällen in unschöne Vorwürfe und/oder Streitgespräche endet.
Geiz und Diskussionen
ADSler können einem das letzte Hemd geben und sich fürchterlich über geizige Menschen aufregen! Nicht selten wird auch die Gutmütigkeit des ADSlers ausgenützt.
Ein ADSLer lässt gewisse Situationen oder Themen nicht einfach so im Raum stehen und diskutiert sehr offen und direkt darüber, was beim Diskussionspartner meistens zu heftigen Reaktionen, Abwehrhaltungen und – wie schon erwähnt – zu einem konfrontativen Streitgespräch führt.
Der Gesprächspartner fühlt sich „ertappt“ und die meisten haben es überhaupt nicht gern, wenn sie offen und direkt auf einen Punkt angesprochen werden.
Akzeptanz und emotionale Nähe
Es gibt leider sehr viele Menschen, die aus irgendwelchen Gründen ADSler angreifen. Diese werden sehr rasch aus der „emotionalen Nähe entfernt„.
Das Wesen des ADSlers erscheint für einen Außenstehenden oft unlogisch, emotional und/oder chaotisch. Für ihn ist es aber der beste Weg seine Sprunghaftigkeit halbwegs im Griff zu behalten. Er muss alles als „Spiel“ ansehen. Dann schafft er jede Hürde, jede Aufgabe! Baut man Druck auf ihn aus, wird es kritisch.
Weil die meisten nicht das Wesen und die Signale verstehen (wollen/können), nehmen sie ihm – anstelle geduldig zu sein, zu erklären bzw. zu zeigen – nach kurzer Zeit oder Beobachtung, Arbeiten und/oder Verantwortungen wieder ab.
Damit wird das Gegenteil erreicht. Dem ADSler tut das sehr weh und bremst seine Motivation sehr aus bzw. bringt sie zum Stillstand.
ADS – von wem?
Es hat Jahrzehnte gebraucht, bis ich herausfand, von WEM ich das ADHS habe. Bei mir ist es mütterlicherseits. Früher war auch die übliche Meinung, dass sich das ADHS mit dem Erwachsenwerden, aus“wächst“.
Quellen: 1. ADHS Erwachsenenalter 2. ADHS Erwachsenenalter
ADHS wird selbst von Fachleuten gar nicht erkannt. Die Analyse geht eher in Richtung „Quengler„, hyperaktiv usw. Beispiele aus „alter Zeit“ dafür sind: „Struwwelpeter“ / „Hans-Guck-in-die-Luft“ / „Suppenkasper“ und „Zappelphilipp„.