Lernen durch Erfahrung

Wie oft passiert es im Leben, dass man auf Kurse oder Schulungen geschickt wird, weil man einen besseren und fähigeren Mitarbeiter gewinnen möchte. Im Prinzip ist das ja auch was Positives und bringt etwas Abwechslung und „Spannung“ in das Alltagsleben.

Oft entpuppt sich eine Fortbildung nicht nur als länger andauernder Kurs. Möglicherweise komprimiert sich sich das Ganze auf ein Minimum von wenigen Wochen oder Monaten. Vielleicht auch mit dem Hinweis, dass man zuhause selber noch sehr viel dazu lernen muss, um die Prüfung zu bestehen.

Ein ADSLer sieht eine Wand, durch die ein Durchkommen fast unmöglich erscheint. Die meisten ADSler lernen am Besten durch Probieren und Zeigen. Dann kommt die Routine und Erfahrung dazu.

Trockener und (meist) theoretischer Unterrichtsstoff ist für den ADSler zu skurril, zu abstrakt! Er/sie kann wenig damit anfangen (bis auf einige Ausnahmen ).

Sehr früh bricht bei dem ADSler die Motivation ein um weiter zu machen. Er/sie versteht zwar, was der Kursleiter sagt, aber um es wirklich zu begreifen oder zu erlernen, müsste er/sie es anwenden: in der Praxis.

Ein ADSler braucht einen Bezugspunkt dazu denn sonst „vergisst“ er den Lehrstoff entweder oder hat kein „Interesse mehr daran„. Es fehlt die Motivation und Freude, was sich auch aus dem Umstand heraus erklärt, dass sehr viele Kurse abgebrochen oder einfach nicht mehr besucht werden.

Ein ADSler lernt am Besten durch praktische Erfahrung. Das mag zwar etwas länger dauern, dafür wird das Gelernte aber nie mehr vergessen. Sogar kleinste Details bleiben oft zur Verblüffung anderer erhalten.

Dies gilt besonders für Arbeitsschritte, die aus vielen Details bestehen und eine Anzahl aufeinander folgender Schritte beinhalten oder sehr abstrakt sind. Leider ist es so, dass in diesem System diese Art der Schulung sehr in den Hintergrund gerückt wurde und der Lehrstoff meist nur aus einem „Herunter-Leiern“ von Formeln usw. besteht.

ADSler zu sein, hat nichts mit „weniger Intelligenz haben„, zu tun. ADSler mit extrovertiertem oder introvertiertem ADS scheinen aufgrund der Vermittlung des Erlernten langsamer zu lernen als andere. Wie schon erwähnt, sind die meisten Bildungsangebote auf Leute zugeschnitten, die anders sind als jene, die irgendeine Form der ADS haben.

Was macht man in solch einem Fall?

Wichtig ist, sich klar zu machen, dass man „anders“ ist und es keinen Sinn macht, „höflich“ zu schweigen. Das Beste wäre, sich beim Kursleiter zu Wort zu melden und ihm seine Situation in kurzen Worten zu schildern, sodass man gemeinsam eine Lösung finden kann. Die meisten reagieren sehr positiv darauf. Wichtig ist auch, dass man nicht fordernd spricht und meint, der Kursleiter „muss“ Verständnis für seine Situation haben.

Es ist deshalb besser, wenn man zum Beispiel Worte wählt, wie „Zeigen Sie mir bitte das anhand eines Beispiels“ oder ähnlich. Gut ist auch, der betreffenden Person zu signalisieren, dass ein paar Versuche nötig sind, bis man es begriffen hat. Man muss sich nicht dumm vorkommen!

Eine offene und ehrliche Kommunikation ist angebracht und wenn man den Arbeitsschritt mehrmals gemacht hat und dem Kursleiter oder Ausbildner zeigen kann, wie gut man den „Stoff“ beherrscht, zeigt man damit nicht nur seine Lernwilligkeit, sondern auch seine Zuverlässigkeit, was wiederum ein positives Feedback auf die Person gibt.

Die Kehrseite der „Medaille

ADSler finden IMMER irgendeine alternative Problemlösung; man darf sie nur nicht drängen. Sobald das geschieht, haben sie ein BLACKOUT! Wenn man ihm/ihr aber „Zeit“ lässt, dann finden sie sich schnell in der ungewohnten Situation zurecht und können sehr gute Problemlösungen finden.

In unserer modernen Welt, wo es fast nur „Fach-Idioten“ gibt – um das „böse“ Wort einmal zu gebrauchen – in der das heute erworbene Wissen schon morgen überholt sein kann, gibt es einen steigenden Bedarf nach Flexibilität und Innovation. Deshalb würde ein ADSler nicht schlecht in solch ein Schema passen.

Leider wird dem ADSler oft aus Gründen persönlicher Art diese Flexibilität von den „lieben Arbeits- oder Schulkollegen“ verkehrt ausgelegt.

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